Bye Bye Netcup: Meine Erfahrung

Achtung! Dieser Artikel ist älter als ein Jahr. Der Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In meinem letzten Post habe ich geschrieben, dass ich meinen physischen Server bei Hetzner gekündigt habe und auf einen VPS bei Netcup umgestiegen bin. Dort bin ich aber das erste mal in meinem Leben auf die Probleme mit geswitchten IPv6 Prefixen gestolpert. Die Lösung ist ein NDP Proxy, was auch super funktioniert … außer bei Netcup.
Mein Problem war, dass nach einiger Zeit die Einträge für meine IPv6 Adressen aus den Caches der Router geflogen sind. Das führte dazu, dass der Router bei einem erneuten eingehenden Paket eine NDP Solicitation sendet, aber genau diese Nachricht hatte 20 - 30 Sekunden Verzögerung. In dieser Zeit war IPv6 praktisch tot.

Die Lösung des Problems laut Netcup Forum wäre ein geroutetes Prefix. Das kostet bei Netcup 1 € pro Monat. Und ich bin ganz ehrlich: Ich wollte für funktionierendes IPv6 2021 nichts extra bezahlen. Also habe ich am 06.01.2021 ein Ticket beim Support aufgemacht. Ich habe mit Traces, Pings und sogar zwei Videos versucht Netcup zu zeigen, dass die Solicitations eine erhebliche Verzögerung haben. Hat alles nichts gebracht. Man läuft als technisch versierter Mensch gegen eine Mauer. In der letzten E-Mail am 25.01.2021 hieß es dann, dass im Rettungssystem alles funktioniert und keine Probleme feststellbar sind.
Ab da war dann bei mir endgültig die Luft raus. In fast jeder E-Mail habe ich gebeten ein geroutetes Prefix ausprobieren zu dürfen. Kosten für Netcup: 0 €. Aber Netcup blieb stur.

Mein nächstes Ticket war dann bei der Buchhaltung. Da die 14 Tage Widerrufsfrist weit überschritten waren habe ich um ein Sonderkündigungsrecht gebeten. Ich war leider dumm genug einen 12 Monats Vertrag abzuschließen. Heute kam die Mail, dass der Server morgen gekündigt wird. Ich hoffe, dass ich für die restlichen 11 Monate mein Geld zurück bekomme.

Fazit nach einem Monat Netcup:

Ich bin jetzt wieder bei Hetzner auf einem CPX21 Hobel für ca. 9 € pro Monat. KVM Büchse (LXC also problemlos nutzbar), geroutetes Prefix, Archlinux via ISO installierbar, Konsole einfach via Web erreichbar, etc. So soll es sein.

Update: Jemand hat mir noch disen Link (🖇️ 🔐) zukommen lassen. Scheinbar doch weiter verbreitet als mein “bedauerlicher Einzelfall”.


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